Fort Myers Gun & Shooting Range (II)

Eine Woche später war es soweit. Erneut betrat ich die Gun and Schooting Range, diesmal alleine. Marion hatte an diesem Tag keine Lust auf Knallerei und dem Gestank nach Schießpulver. Wieder wurde ich freundlich begrüßt, und da ich bereits registriert war, konnte es sofort losgehen. (Witziges Detail am Rande: Von den geschätzten zehn Kunden, die mir während der folgenden Stunde in der Schießanlage über den Weg liefen, sprachen acht deutsch, zwei davon waren Schweizer. Ich musste grinsen.)

IMG_4565_1920px

Heute stand mir der Sinn nach einem Klassiker. Ich wählte also zunächst eine Smith&Wesson 9mm. Der Plan lautete, mich Kaliber-mäßig Schritt für Schritt „nach oben“ zu schießen, um Sicherheit im Umgang mit Waffen zu gewinnen. Die Dirty-Harry-Wumme musste also noch ein wenig warten.

Ich glaube, mit dieser Shotgun und genügend Munition kann man auch Häuser abreißen.

Ich betrat den Schießstand. Wie beim ersten Mal zuckte ich in den ersten Minuten immer wieder zusammen, wenn irgendwo auf den anderen Bahnen geschossen wurde. Die beiden Schweizer befanden sich auf der Range neben mir. Sie hatten sich für eine fette Shotgun entschieden, die mir mit jedem abgefeuerten Schuss trotz Ohrschützer beinahe das Trommelfell rausknallte. Der Rückstoß musste enorm gewesen sein, denn die Oberkörper der Jungs flogen bei jedem Schuss nach hinten. Ich glaube, mit dieser Shotgun und genügend Munition kann man auch Häuser abreißen.

Die Smith&Wesson funktioniert im Prinzip gleich wie die Buck Mark, allerdings ist das Bestücken des Magazins nicht ganz so komfortabel. Die Patronen in das Magazin zu drücken war (in meinen Augen) umständlicher und schwieriger, aber nach ein paar Mal Nachladen gewöhnt man sich daran. Im Vergleich zum ersten Mal fühlte ich mich diesmal deutlich sicherer. Ich zielte und schoss. Der Knall war lauter als bei der Buck Mark und auch der Rückstoß deutlich stärker. Schon nach wenigen Schuss hatte ich das Gefühl, jetzt eine „echte“ Waffe in der Hand zu halten. Die Buck Mark kam mir plötzlich wie ein Spielzeug vor. Es machte Spaß, ich traf ganz gut, und die ersten 50 Schuss Munition waren rasch verballert.

IMG_4595_1080px

Danach wechselte ich die Waffe und nahm ein „Upgrade“ auf eine Smith&Wesson 40 vor, was in etwa 10 mm Kaliber entspricht – die nächste Stufe, laut einem der Angestellten. Die Waffe war einen Tick schwerer, die Handhabung dagegen absolut gleich wie bei der 9mm. Der Knall und der Rückstoß dagegen waren lauter und stärker. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund traf ich mit der 40er etwas schlechter als zuvor mit der 9mm, war aber mit meiner Trefferausbeute trotzdem zufrieden.

Nazi-Zombies als Zielscheibe

Paper_Nazi_a2562f81-6a88-47dd-b0fb-6984df52f3c8_large50 Schuss später reichte es mir. Während ich meine Zielscheibe heranfahren ließ, grinste ich über die Männer auf den Nebenbahnen, die ihre „normalen“ Zielscheiben inzwischen gegen Nazi-Zombie-Zielscheiben ausgetauscht hatten, und die nun voller Enthusiasmus, nun ja, Nazi-Zombies abknallten. Okay, wir sind in Amerika – jeder wie er es mag. A propos: Die Dirty-Harry-Wumme muss wohl bis zum nächsten Urlaub warten, aber man braucht ja Ziele und die Vorfreude darauf ist dafür umso größer. Ich werde auf jeden Fall darüber berichten.


Stock photo „Instructor holding clipboard with target diagram mid section“ © StockUnlimited (MOODBOARD)